Jahresbericht Quartierverein Telli 2024
Liebe Mitglieder des Quartiervereins
Liebe Tellianerinnen, liebe Tellianer
Das Jubiläumsjahr des Quartiervereins Telli liegt hinter uns – und mit ihm ein Jahr voller sehr spezieller Ereignisse, welche von vielen Menschen aus dem Quartier und auch von weiter her besucht wurden. Stolz durften wir zurückschauen auf die ereignisreiche Geschichte unseres Quartiers – und gestärkt schauen wir nach vorn, obwohl die Zukunft in vielen Punkten eher ungewiss ist. Aber schön der Reihe nach – eine Übersicht über die wichtigsten Ereignisse des Jahres 2024:
Flashback Telli
Fast auf den Tag genau fünfzig Jahre nach der Gründung des Quartiervereins konnten wir die Ausstellung Flashback Telli im Foyer des Gemeinschaftszentrums eröffnen. Eine Fotoausstellung, welche in 22 grossformatigen Bildern nicht nur die letzten 50 Jahre, sondern die Entwicklung unseres Quartiers seit der ersten Besiedlung vor rund 900 Jahren aufzeichnet. Die Vernissage zeigte das grosse Interesse, auf das die Zeitreise stiess.
Der grosse Saal des GZ und selbst das Foyer waren zum Platzen voll, als der Stadtpräsident und die Stiftungsratspräsidentin des GZ ihre Eröffnungsansprachen hielten. Im Laufe des Jahres schlenderten immer wieder Neugierige durch die Ausstellung, berichteten über eigene Erfahrungen aus den vergangenen Jahrzehnten. Es freut uns ausserordentlich, dass die Ausstellung sogar in die Verlängerung gehen und noch ein weiteres Jahr lang aus unserer Quartiersgeschichte berichten kann.
Mitgliederversammlung 2024
Die Mitgliederversammlung warf keine grossen Wogen. Romana Schiess und Livia Hollenstein wurden als Verstärkung in den Vorstand gewählt. Anschliessend beglückte der Magier Michel Toupé die Anwesenden der Jubiläumsversammlung mit seinen Tischzaubereien. Auf unsere regelmässigen Veranstaltungen wie den Spielnachmittag, den Osterzmorge, das Minigolfturnier, den Räbeliechtli-Lichterweg, das Kerzenziehen und weitere Veranstaltungen möchte ich an dieser Stelle nicht speziell eingehen. Es ist lediglich auf die grosse Unterstützung vieler Freiwilliger hinzuweisen, die auch für diese Anlässe stets im Einsatz stehen – vielen Dank!
Spielstrasse
Am Mittwochnachmittag 13. und Samstag, 16. März hat das «Offene Angebot Kind und Jugend» der Stadt die erste Spielstrasse in unserem Quartier durchgeführt. Dafür wurde die Maienzugstrasse für den motorisierten Verkehr gesperrt. Stattdessen konnten sich die Kinder des Quartiers mit verschiedensten Spielzeugen und aussergewöhnlichen Fahrzeugen auf der Strasse austoben, während die Eltern sich ausgetauscht und neue Kontakte geknüpft haben. Der Quartierverein hat das Angebot, mit einer Glitzertatoo-Station, Riesenseifenblasen und Popcorn ergänzt, was allseits sehr geschätzt wurde. Der Anlass fand bei Gross und Klein regen Anklang und die Stimmung auf der gesperrten Strasse war super.
Getrübt wurde das Ganze leider durch Sintflutartige Regenfälle am Samstag, die uns zu einem frühzeitigen Abbruch zwangen.
Wir bauen die Telli der Zukunft
Im Rahmen eines auch von der Bühne Aarau ausgeschriebenen Jubiläumskurses konnten 18 Kinder in zwei Gruppen ihre Vorstellungen der Tellizukunft gestalten. Es entstand eine begehbare Stadt voller Überraschungen: Ein See, eine Gondelbahn, Häuserfluchten, Luxushotels, akkubetriebene Flugautos, Raumschiffe, aber auch grosse Schlangen werden die Telli einst prägen, wenn es nach der jungen Generation geht. Viele Neugierige besuchten die bespielte Zukunftsstadt im ehemaligen Fabrikpalast.
Zmorge-Talk
Zum Zmorge-Talk im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums luden wir eine Reihe von Gästen ein, die aus ihren Erlebnissen in der früheren Telli berichten konnten: Dora und Lilly Frey, Urs Hofmann, Peter Jean-Richard und Pancho Frey erzählten unter der Moderation von Hans Bischofberger aus früheren Zeiten. Das angeregte und auch sehr humorvolle Gespräch wurde durch diverse Anekdoten aus dem sehr zahlreich erschienenen Publikum ergänzt.
Kino Telli
Auch in diesem Jahr konnten wir zwei Filmabende durchführen. Im Mai zeigten wir im Rahmen des Pop-up Kinos «Filme für die Erde» den Film «Ernte teilen». An einem lauschigen Augustabend genoss eine Handvoll Neugieriger am Open-Air-Kino auf dem Rüchligspielplatz «Reiss aus – Zwei Menschen. Zwei Jahre. Ein Traum». Leider wurden beide Abende nur sehr spärlich besucht.
Tellifest
Das Tellifest stand in diesem Jahr ganz im Rahmen des 50-Jahr-Jubiläums. Ausser den üblichen Angeboten stachen vor allem drei Dinge heraus: Das grosse Rundzelt der Stadt Aarau prägte am neuen Standort das Festgelände und bot mit seiner hohen Bühne ausgezeichnete Sichtverhältnisse. Dank der Kooperation mit der Brauerei Stadtwächter konnte ein eigenes Jubiläumsbier gelabelt werden – welches allerdings erstaunlich rasch ausverkauft war…! Und am Abend überraschte das TelliRace mit der Lichtshow am Telli-Hochhaus die sehr zahlreichen Festbesucherinnen. Vor allem die Kinder überboten sich an den beiden Hometrainern, um die bis nach Rombach und Biberstein zu sehenden Lichtkaskaden an den Fenstern hochzutreiben.
Telli erleben
In dieser Reihe führten wir zwei Anlässe durch: Im März konnte die Schule Leben & Lernen vom Netzwerk Asyl Aargau im Immotelli-Gebäude besucht werden. Verantwortliche der Einrichtung und zwei ehemalige Schüler stellten die Schule den rund zwanzig Besucherinnen vor.
Im November stand der Besuch der neuen Biogasanlage auf dem Programm. Rund fünfzig Personen kamen in den Genuss der sehr spannenden Führung, ebenso viele mussten leider abgewiesen werden.
Weitere Jubiläumsprojekte
An der letzten Mitgliederversammlung haben wir über zwei grosse Projekte berichtet, die geplant waren und budgetrelevant gewesen wären: Sowohl ein neues Kommunikationskonzept als auch ein neuer Tellikreisel mussten wegen mangelnder Finanzierung verworfen werden – haben dafür aber auch unser Budget nicht belastet.
Oberstufenzentrum
Nach den ersten, markanten Neuigkeiten des letzten Jahres wurde es plötzlich ziemlich ruhig um das geplante Oberstufenzentrum in der Telli. Der Landabtausch konnte nicht im vorgesehenen Rahmen stattfinden, und das gesamte Projekt wird überarbeitet mit der Option, nur einen Teil der Oberstufe in unserem Quartier zu realisieren. Die nächsten Schritte erwarten wir 2025.
Begegnungszonen
Seit fünf Jahren erwähnen wir diesen Punkt im Jahresbericht. Seit fünf Jahren wartet die Telli auf die Begegnungszone Aurorastrasse. Es geht konkret um zwei Parkplätze, zwei, drei hölzerne Möbel und ein paar Topfpflanzen. Wir geben die Hoffnung nicht auf. Punkt. Immerhin wurden wenigstens die Bauarbeiten an der Begegnungszone Sengelbach teilweise ausgeführt.
Austausch unter den Quartiervereinen und mit der Stadt
Auch in diesem Jahr fand wieder zweimal der Austausch unter den Quartiervereinen und zweimal mit der Stadtverwaltung statt. Der Austausch ist wichtig, um gemeinsame Themen zu formulieren und Missverständnisse auszuräumen, um den Austausch lebendig zu halten.
Viel Konkretes kann in diesem Rahmen kaum erwartet werden. Umso wichtiger ist der Einsitz innerhalb von Arbeitsgruppen. Neu sind wir in der Jury für den Rüchligsteg, bei dem die Ausschreibung allerdings nochmals überarbeitet werden muss. In der Arbeitsgruppe Buslinienführung konnte ein Durchbruch verzeichnet werden: Die Busse von Erlinsbach und Küttigen/Biberstein sollen voraussichtlich durch den Sauerländertunnel geführt werden, sodass der Tellirainkreisel entlastet würde. Damit hat sich endlich eine Forderung unseres Quartiers durchgesetzt. Die Neugestaltung des Bereichs Aareufer Süd geht in grossen und für unser Quartier sehr erfreulichen Schritten vorwärts. Die Telli erhält dadurch ein prominentes und freundliches Tor von der Stadt her.
Auch in der Telli Ost geht es Richtung mehr Grün, mehr ökologisch aufgewertete Flächen. Noch unzufrieden sind wir hier in Sachen Kita- und Schulraumplanung. Die angebotene Partizipation zur Neugestaltung des Telliplatzes wurde leider von der Bevölkerung kaum wahrgenommen, obwohl das Projekt vielversprechend ist und unserer Quartiersmitte ein ganz neues Gesicht geben wird.
Hinter den Kulissen des Vorstands
Der Vorstand führte im Vereinsjahr 2024 sechs ordentliche Sitzungen durch. Diverse Sitzungstermine wurden mit der Stadt und weiteren Akteuren wahrgenommen. Die neuen Vorstandsstrukturen mit den verschiedenen Ressorts haben sich bewährt. Zur Erinnerung: Wir haben neu die Ressorts Anlässe, Raumplanung und Stadtentwicklung, Umwelt und Energie, Kinder und Schule, Soziales, Politik und Kontakt Stadt, Kommunikation und Mitgliederbewirtschaftung, Finanzen. Die entsprechenden Punkte werden jeweils von den zuständigen Personen direkt behandelt. Die Sitzungsleitung und die Protokollführung rotieren, und die Sitzungen finden im Wechsel bei jemandem zuhause statt. Damit sind Belastung und Informationsstand besser auf alle Vorstandsmitglieder verteilt. Leider hat uns Heidy Beck aus gesundheitlichen Gründen ihre Demission als Revisorin per Ende 2024 mitgeteilt. Wir danken ihr sehr herzlich für ihren grossen und anspruchsvollen Einsatz in den vergangenen Jahren.
Tellipost – Newsletter
Die Tellipost konnte wegen der zunehmenden Kosten in diesem Jahr leider nur noch sieben Mal erscheinen. Für das kommende Jahr sind noch vier Ausgaben vorgesehen. Das ist ein schmerzlicher Prozess, welchen wir sehr bedauern. Auch die Redaktion musste sich von treuen Mitwirkenden verabschieden. Zum Glück konnten ihre Lücken teilweise wieder durch sehr kompetente Persönlichkeiten ergänzt werden (Sie sehen es in der aktuellen Nummer der TP).
Schwerwiegender ist für uns die Tatsache, dass seitens des Stiftungsrates wenig Unterstützung zu spüren ist, ja sogar versucht wird, auf Inhalte Einfluss zu nehmen. Persönliche Stellungnahmen sollen möglichst nicht mehr in der Tellipost erscheinen, sondern in Zukunft auf unserer Website publiziert werden. Uns ist bewusst, dass wir dadurch nur noch einen Bruchteil der Tellipostlesenden erreichen werden und dass die Tellipost an Attraktivität verlieren wird. Wir werden uns dem Thema weiter annehmen.
Als neues Kommunikationsmittel neben Tellipost, Website und Facebookaccount haben wir im Laufe des Jahres einen Newsletter lanciert. Die Telli News sollen etwa zehnmal jährlich in unregelmässigem Abstand erscheinen. Herausgeber sind das GZ und der QV gemeinsam. Darin wird in erster Linie auf Anlässe aufmerksam gemacht, sowie auf Artikel hingewiesen, die auf der Website zu lesen sind. Bisher haben sich gegen 200 Abonnent*innen für die Telli News eingeschrieben.
Schlusswort
Das 51. Vereinsjahr war geprägt durch spannende Jubiläumsanlässe, die das Quartier würdig nach aussen vertreten und unseren Mitgliedern und dem ganzen Quartier viele schöne Stunden beschert haben. Die freiwillige Arbeit dafür hat Freude bereitet, ist aber nicht zu unterschätzen. Daneben liefen im Hintergrund verschiedene Prozesse, die an der Substanz gezehrt und uns manchmal an den Rand der Leistungsfähigkeit gebracht haben. Dennoch: Wir finden, dass sich der Einsatz für ein lebendiges, aktives Quartier lohnt. Deshalb machen wir weiter und hoffen auf gute, zukunftsfähige Entwicklungen im neuen Vereinsjahr.








